„Erinnern heißt handeln!“ – Unser Beitrag zum Gedenken an die Pogromnacht

Ein Bericht von Maryam Ahmadi, Q2, Heinrich-Heine-Gesamtschule

Vor ein paar Wochen wurde ich gemeinsam mit einigen anderen Schüler*innen aus der Q2 von Frau Dawid und Herrn Timmerman gefragt, ob wir bei einem besonderen Projekt mitmachen möchten, das sich mit der Erinnerung an die Reichspogromnacht vom 9. November 1938 beschäftigt. Ich habe mich sehr gefreut und sofort zugesagt. Zusammen mit den vier Mitschülern meiner Stufe und zwei Schülerinnen des Krupp-Gymnasiums begannen wir, an einem Skript zu arbeiten, das zwei Schicksale aus Rheinhausen zur Zeit des Nationalsozialismus erzählt: das von Elisabeth Hesse und Martin Dorfmüller.

 

Gemeinsam mit Robin Richterich, der für das Zentrum für Erinnerungskultur in Duisburg arbeitet, haben wir unter anderem im Duisburger Stadtarchiv recherchiert, alte Dokumente gelesen und Quellen analysiert. Dabei war es für uns beeindruckend zu sehen, wie viel Geschichte in unserer eigenen Stadt und in Rheinhausen steckt und wie wichtig es ist, diese Geschichte weiterzugeben.

 

Am 10. November 2025 durften wir unser fertiges Skript im Rahmen der städtischen Gedenkveranstaltung zur Pogromnacht schließlich im Rathaus Duisburg vortragen. Neben vielen Besucher*innen waren auch der Oberbürgermeister Sören Link, Journalist*innen, Schulleitungen und Vertreter*innen verschiedener Organisationen anwesend. Eröffnet wurde die Veranstaltung von Sarah Süselbeck, der Vorsitzenden der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Duisburg-Mülheim-Oberhausen.

 

Unser Vortrag erzählte von zwei Menschen, deren Leben eng mit dieser Zeit verbunden war, von einer „halbjüdischen“ Frau, die verfolgt wurde, und von einem Mann, der Teil des Systems war, aber diese „halbjüdische“ Frau gleichzeitig versteckte. Diese Geschichte zu sprechen, vor so vielen Menschen, war für uns alle eine besondere und bewegende Erfahrung.

 

Im Anschluss an die Gedenkstunde fand ein Schweigemarsch statt. Wir gingen gemeinsam vorbei an „Stolpersteinen“, die an Opfer der NS-Zeit erinnern.

 

Für uns Schüler*innen war es das erste Mal, dass wir an einer städtischen Gedenkfeier aktiv beteiligt waren. Ich persönlich fand es sehr bewegend, Teil dieser Veranstaltung zu sein, zwischen so vielen Menschen, die gemeinsam ein Zeichen gegen das Vergessen setzen wollten.

 

Durch dieses Projekt habe ich gelernt, wie wichtig es ist, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen und Geschichte lebendig zu halten. Wie Sören Link in seiner Rede sagte:

„Nur gemeinsam und miteinander kommen wir voran, nicht gegeneinander.“

Dieses Gedenken war nicht nur eine Rückschau auf die Vergangenheit, sondern auch ein Aufruf an uns alle, heute für Menschlichkeit, Respekt und Zusammenhalt einzustehen.